Erfahrungsbericht: Bachelor Steuern & Prüfungswesen an der DHBW Stuttgart
Vorstellung
In diesem Erfahrungsbericht erzählt Steuerberaterin Saskia, Absolventin des dualen Studiums Steuern & Prüfungswesen an der DHBW Stuttgart von ihrer Studienzeit, warum sie knapp 100 Bewerbungen schreiben musste und wie sich die Zeit nach dem Studienabschluss gestaltete.
Hochschulen für ein duales Steuer Studium
Auf der Suche nach einer passenden Hochschule? Da helfen wir gerne weiter. Hier finden Sie alle deutschen Hochschulen und Akademien, die ein duales Studium im Bereich Steuern anbieten.
Erfahrungsbericht von Saskia für den dualen Bachelor Steuern & Prüfungswesen an der DHBW Stuttgart
Sie haben sich nach Ihrem Schulabschluss für eine Karriere in der Steuerberatung entschieden. Weshalb haben Sie die damit verbundenen Berufsmöglichkeiten gereizt?
Mein Vater ist auch Steuerberater. Schon als Kind wollte ich so wie mein Vater werden, Zahlen und Finanzen haben mich schon immer fasziniert. Somit habe ich von Anfang an das Ziel Steuerberaterin verfolgt.
Studienwahl
Warum haben Sie sich für das Studienmodell Duales Studium entschieden?
Meine Schwester hatte bereits drei Jahre vorher ein duales Studium in Ravensburg in der Hotellerie angefangen. Ich fand es gut, nicht nur zu studieren, sondern gleichzeitig Einblicke in die Praxis zu bekommen. Zudem war klar, dass nach drei Jahren das Studium beendet ist, was an einer Universität nicht der Fall war. Mein Ziel war es, schnell ins Berufsleben zu starten und gleichzeitig schon ein wenig Geld zu verdienen (Ausbildungsgehalt während der gesamten Studienzeit).
Allerdings hatte dieser schnelle Weg auch Nachteile, denn während die anderen Unistudenten scheinbar ein „lockeres“ Leben hatten, hatte ich eine 40-Stundenwoche und nach der Arbeit war oft Lernen oder Studienarbeiten schreiben angesagt. Statt Semesterferien hatte ich wie eine Auszubildene 27 Tage Urlaub. Diese verbrachte ich zum großen Teil mit Lernen.
Die Bewerbungsphase war für mich sehr schwierig. Da in diesem Alter immer die Berufe der Eltern in den Lebenslauf gehörten, wollte mich niemand einstellen. Hintergrund war, dass mein Vater Steuerberater ist, und meine Bewerbungsabsage damit begründet wurde, dass ich nach dem Studium direkt wieder zu meinem Vater ins Büro wechseln würde. Aber wenn man Geduld hat, kann man es trotzdem schaffen. Nach ca. 100 Bewerbungen hatte ich ein Büro gefunden, das mich eingestellt hat. Bei meinem Vater zu arbeiten kam nicht in Frage, da die Berufsakademie und mein Elternhaus ca. 500 km voneinander entfernt waren.
Karriere nach dem Studium
Wie ging es nach Abschluss des dualen Studiums weiter?
Während des Studiums wurde ich im Büro wie ein Azubi behandelt. Das heißt, zu meinem Aufgabenfeld gehörten leider auch Spülmaschine bedienen, Brötchen holen usw.
Nach dem Studium habe ich von Stuttgart nach Köln gewechselt. Hier bin ich nach einer kurzen schlechten Erfahrung in einem kleinen Steuerbüro mit drei Personen gelandet. Hier wurde ich von der Chefin an die Hand genommen. Erst dort habe ich vollständig die Verknüpfung von Theorie und Praxis gelernt. Es war wichtig für mich, Einblicke in alle Geschäftsbereiche zu bekommen und nicht in einem riesigen Büro in einer Fachabteilung fest zu sitzen. Durch die vielfältigen Aufgabenbereiche und Mandantenkontakte konnte ich die Anforderungen an einen selbständigen Steuerberater kennenlernen.
Im Moment arbeite ich in einem mittelgroßen Büro (ca. 20 Personen) und habe eine Position zwischen den zwei Chefs und den anderen Kollegen. Meine Aufgaben erledige ich eigenverantwortlich, wobei mir für Rückfragen jederzeit meine Chefs zur Verfügung stehen.
Ratschlag
Wenn jemand den gleichen Karriereweg wie Sie einschlagen möchte – was würden Sie ihm/ihr raten?
Wichtig bei der Entscheidung für ein duales Studium ist, sich darüber bewusst zu sein, dass man im Vergleich zu anderen Studenten oder Auszubildenden erheblich weniger Freizeit hat. Man sollte sein Ziel klar vor Augen haben, das heißt Zielstrebigkeit und Fleiß sind zwingend erforderlich. Der große Vorteil des dualen Studiums ist die Praxiserfahrung, die man mit seinem Abschluss vorweisen kann.