Für wen kommt der Beruf Steuerberater in Frage?
Welche formalen Voraussetzungen Sie mitbringen müssen, um Steuerberater werden zu können, haben wir an anderer Stelle bereits ausführlich aufgearbeitet. Daneben spielen aber auch persönliche Eigenschaften eine wichtige Rolle. Die persönlichen Voraussetzungen wollen wir daher hier noch einmal intensiver beleuchten, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, ob der Beruf des Steuerberaters für Sie in Frage kommt.
Was zeichnet einen Steuerberater aus?
Sie beherrschen nicht nur das große Einmaleins, sondern sind auch ansonsten fit im Umgang mit Zahlen? Sehr gut! Das ist schon mal die Grundvoraussetzung, um eine Karriere als Steuerberater einzuschlagen. Doch gutes Zahlenverständnis ist nur die halbe Miete auf dem Weg zum Steuerberater. Nachfolgend finden Sie eine Liste von sechs Eigenschaften, die (angehende) Steuerberater auszeichnen und die Sie im Idealfall mitbringen, um den Beruf des Steuerberaters bestmöglich ausüben zu können.
Zahlen balancieren - kein Problem
Diese Eigenschaft erklärt sich von selbst. Als Steuerberater hantiert man täglich mit Zahlen: Firmenbilanzen, private Steuererklärungen, Gehaltsabrechnungen – überall finden sich Zahlen, die zusammengestellt werden müssen. Wer also nicht fit im Rechnen ist und nicht gerne mit Zahlen balanciert, ist in der Steuerberatung falsch.
Immer alles im Blick
Jedes Jahr gibt es feste Abgabezeiten für Dinge wie Steuererklärungen und Bilanzen. Da kann es durchaus kurz vor Abgabeschluss noch einmal hektisch werden. Hat der Klient wirklich alle Unterlagen eingereicht? Gibt es noch Dinge, die er zusätzlich einreichen könnte, um weitere Steuern zu sparen? Gibt es neue Gesetze und Richtlinien, die sich auf die Firma oder das private Portemonnaie meines Klienten auswirken? All das sollte man im Blick behalten können, wenn man sich für den Beruf Steuerberater qualifizieren möchte.
Auch unter Druck sorgfältig
Wir haben es im vorangegangenen Punkt beschrieben: Es kann durchaus hektisch und stressig werden in der Steuerberaterkanzlei. Wenn kurz vorm Abgabetermin noch Steuererklärungen oder Bilanzen überprüft oder korrigiert werden müssen, sollte man trotz Zeitdrucks höchst sorgfältig arbeiten. Denn jeder Fehler, den ein Steuerberater macht, kann ihn und seinen Mandanten belasten.
Schnell im Kopf und geschickt im Verhandeln
Der Steuerprüfer vom Finanzamt steht unangemeldet beim Mandanten in der Firma. Dieser ruft natürlich als erstes seinen Steuerberater an, um sich bestmöglich für die Fragen zu wappnen und einen Experten an seiner Seite zu haben. An dieser Stelle lässt sich oft ein großer Unterschied zwischen richtig guten und durchschnittlichen Steuerberatern ausmachen: Ist der Steuerberater stark in der Verhandlung mit dem Betriebsprüfer? Kann er Schwachstellen in der Bilanz "überdecken" und argumentieren? Lässt er sich von fiesen Fragen nicht aus der Reserve locken? Es gehört eine größere Portion Selbstbewusstsein dazu, solche (teils sehr harten) Prüfungen gut zu überstehen.
Zuverlässig bei Terminen und der Wahrung von Geschäftsgeheimnissen
Kaum jemand hat solch einen Überblick über sämtliche Kennzahlen eines Unternehmens wie der Steuerberater. Umsatzzahlen, Wachstumsprognosen, Gehälter und vieles mehr – all das lagert als Wissen im Kopf des Steuerberaters und in den Akten in seinem Büro. Da ist es selbstverständlich, dass der Steuerberater verschwiegen sein muss und sich niemals verplappern darf. Zudem sollte er für seine Mandanten immer ansprechbar und stets zuverlässig sein.
Zwischenmenschlich einfach gut
Es sollte natürlich auch die Chemie stimmen zwischen Mandanten und Steuerberater. Für diesen Beruf kommt in Frage, wer offen auf Menschen zugehen kann und eine kontaktfreudige und vertrauensstiftende Art hat. Man muss kein Selbstdarsteller sein, aber eine gute Portion Selbstbewusstsein, gepaart mit professionellem Umgang mit Klienten, gehört zum Beruf des Steuerberaters dazu.
Fazit
Wie Sie sehen können, gehört zum Beruf des Steuerberaters deutlich mehr, als einfach nur ein geschickter Umgang mit Zahlen und das Wissen über Steuerfakten. Die Steuerberatung ist ein sehr anspruchsvolles Feld und erfordert von ihren Mitarbeitern nicht nur fachliches Know-how, sondern auch zahlreiche persönliche Kompetenzen.
Der Weg bis zur Steuerberaterprüfung ist oft lang und zeitintensiv: Auf ein Steuerberater Studium oder eine Steuerberater Ausbildung folgen Berufstätigkeit und/oder Weiterbildungen sowie Steuerberaterlehrgänge. Sie sollten sich dementsprechend im Vorfeld genau überlegen, ob der Job für Sie in Frage kommt und Sie sich sowohl den Anforderungen bei der Qualifikation zum Steuerberater als auch den späteren Herausforderungen im Berufsalltag gewachsen fühlen.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Steuerberater werden zu wollen, hat der Job allerdings viele abwechslungsreiche und spannende Facetten zu bieten. Sie können Ihrer Karriere in der Steuerberatung starten und dort Ihrer Begeisterung für das Steuer- und Rechnungswesen Ausdruck verleihen.